1975-heute

Nach 23 Jahren an der Spitze des Vereins tritt der 1. Vorsitzende, Karl Röthenbach 1973 von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger im Amt, Walter Mayer will den Vorsitz schon 1977 wieder abgeben, da sich aber kein Bewerber meldet, muss er notgedrungen weiter amtieren. Auch bei der Generalversammlung 1979 lässt sich keiner zur Kandidatur überreden. Erst als mitten in der Versammlung für längere Zeit der Strom ausfällt, gelingt es der Versammlung, eines der befähigten Mitglieder, Rudolf Göz für den Vorsitz zu gewinnen unter der Voraussetzung, dass dem 1. Vorsitzenden ein Geschäftsführer zur Seite gestellt wird. Der scheidende Vorsitzende hat uns hinterlassen, was den neuen Vorsitzenden erwartet hat:

Ein wahrer Kern, aber gallig verpackt, und für Pfrondorf sicher nicht zutreffend!

1976 sind über 500 Mitglieder im Verein eingeschrieben. Da die Vereinsturnhalle gerade wieder renoviert wird, findet die Winterfeier in der Mehrzweckhalle statt. Der Andrang mit über 700 Besuchern stellt die Veranstalter vor nicht vorhergesehene Probleme. Da auch beim Pfingstturnier der Fußballmannschaft im selben Jahr schon der Verlust von 250 Bierkrügen zu beklagen war, wird die Vorbereitung des 75-jährigen Vereinsjubiläums mit großer Akribie begangen. Der Antrag, auf die Bierkrüge ein Pfand zu verlangen, findet keine Zustimmung. Der Ausschuss empfiehlt indes, „kräftige Männer mit Adleraugen“ über die Bierkrüge wachen zu lassen. Leider hat sich der Verein bei der Ausrichtung des Jubiläums deutlich übernommen. Zwar wird dem Antrag, überhaupt keine derartige Veranstaltung mehr auszurichten, zum Glück nicht gefolgt. In Zukunft soll es aber eine Nummer kleiner zugehen.

In den Achtzigerjahren wird an der Turnhalle weitergebaut. Der Duschraum erhält eine neue Lüftung, 1984 wird ein Geschäftszimmer in der Turnhalle eingerichtet, ein Jahr später sind zwei Tennisplätze beim Sportheim zu erstellen und 1987 bemängelt der Wirtschaftskontrolldienst die zu kleine Küche und fehlende Neben- und Sanitärräume, was zu einem aufwändigen Umbau des Sportheims führt. Dazu wird die Heizanlage auf Gas umgestellt. 1992 kann das grundlegend umgebaute Sportheim eingeweiht werden, und dabei kann der Verein stolz auf 5.000 freiwillig geleistete Arbeitsstunden verweisen. Zwei Jahre später kommt der Spielplatz beim Sportheim dazu, und im Jahr darauf muss ein weiterer Geräteschuppen angebaut werden.

Hier zeigt sich, welchen Elan der Verein bei seinen Mitgliedern wecken kann.

Die Leichtathletikanlage bei der Schönbuchhalle, die bereits 1988 im Haushalt der Stadt Tübingen eingeplant war, harrt immer noch einer Realisierung.

Im Jubiläumsjahr sind fast 1100 Mitglieder im Verein eingeschrieben.

Angeboten werden Fußball,Basketball, Tennis, Tischtennis, Schwimmen, Spiel- und Geräteturnen, rhythmische Sportgymnastik, Faustball, Volleyball, Badminton, Breitensport mit einer Er + Sie Fitnessgymnastik, Prellball und Lauftreff.

Manche Aktivitäten sind uns im Lauf der Jahre zur lieben Gewohnheit geworden, neue sind hinzugekommen, andere wiederum fielen dem Zeitgeist zum Opfer.

So wurden die vereinsinterne Weihnachtsfeier und das Faschingsfest, die bereits im Gründungsjahr gefeiert wurden, in den Siebzigerjahren zur Winterfeier zusammengelegt. Geblieben ist aber die Kinderfaschingsfeier und neu hinzugekommen ist die Nikolausfeier.

Bis 1990 wurde von der Fußballabteilung in zweijährigem Turnus zu Pfingsten ein international besetztes Jugendturnier ausgetragen, davon über zwei Jahrzehnte lang im Wechsel mit unseren Sportfreunden der Union Mühlheim Ruhr.

Jetzt findet alle zwei Jahre im Frühsommer ein Fußballjugendturnier für alle Altersklassen statt. Eingebunden ist dieses Turnier in das Sportwochenende des Vereins, an dem er sich in seiner ganzen Vielfalt präsentiert. Seit über zwei Jahrzehnten gehört auch das Faustballturnier der örtlichen Vereine dazu. 1990 neu dazugekommen ist der Höhberglauf.

Geblieben sind auch das Jugendzeltlager in zweijährigem Turnus und die jährlichen Skiausfahrten.

Dem Zeitgeist zum Opfer fiel die obligatorische Theateraufführung zur Weihnachtsfeier und zum Faschingsball, die seit Gründung des Vereins bis in die Achtzigerjahre den Erfolg der Veranstaltungen garantierte.

Nur die Protokolle der Ausschußsitzungen und der Generalversammlungen sind nüchterner geworden. Der Verein wünscht sich für die Zukunft, dass das Herzblut, das aus den Protokollen der ersten Jahre zu uns spricht, heute und in Zukunft in den Mitgliedern des Sportvereins Pfrondorf weiterlebt.