Turn-Chronik

Auf dieser Seite sehen einen kurzen Überblick der langen Turntradition in Pfrondorf.

Die Sportart, die der Abteilung ursprünglich den Namen gegeben hat, das TURNEN, nimmt auch heute noch eine zentrale Stellung ein.

Turnen ist nicht nur Sport an Geräten, sondern als Oberbegriff für Bewegung, Spielen, Tanzen, Singen und Spaß an und mit Geräten zu verstehen. In diesem Sinne bieten wir Turnen für Kinder jeder Altersstufe an.

Unvergessene und nicht wegzudenkende Pfrondorfer Turnväter sind neben Paula Henne (Paula, verzeihe den Turnvater), Rolf Sprengler, Kurt Besserer, Kurt Moser und nicht zuletzt Ernst Lichtenberger, der diese große und vielfältige Abteilung maßgeblich mitgeprägt hat.

Im Gerätturnen, das wir sowohl als Breiten- wie auch als Wettkampfsport betreiben, werden die Übungsteile Schwebebalken, Stufenbarren, Pferd und Balken geturnt.

In der Rhythmischen Sportgymnastik werden Unterrichtsstunden mit und ohne Handgeräten abgehalten. Aerobic verpackt Ausdauertraining in neuer Form. Dort wird Frauen in attraktiven Bewegungsformen die Möglichkeit geboten, die körperliche Fitness zu erhalten und zu verbessern.

1903
Gründungsversammlung des Turnvereins in der Wirtschaft „Zur schönen Aussicht“. Zum 1. Vorstand wurde Jakob Nerz gewählt.

Ein Barren und ein Reck wurden zum Preis von 90 Mark angeschafft. In der Nacht vom 16. auf den 17. April wurden durch böswillige Hand beide Holme des Barrens abgesägt.

Sonntags ist von 7.00 – 8.00 Uhr Ringturnen, ab 8.30 Uhr muss der Turnplatz für die Kirche unbedingt frei sein.

1904
Abmarsch zum Kreisturnfest nach Reutlingen um 4.15 Uhr morgens!! Das gemeinsame Mittagessen mit einem guten Schoppen Wein kostete 1 Mark und 50 Pfennig.
1906
Ab diesem Jahr gab es eine Musikgruppe im Turnverein.
1907
Teilnahme am Gauturnfest in Neuhausen. Nach dem Festzug stellten sich etwa 900 Turner zu gemeinsamen Übungen auf. Der Turnverein erkämpfe sich einen 1. Platz in der Klasse 3.
1908
Der Turnverein beteiligte sich mit 55 Mann und der Musikkapelle am Gauturnfest und erreichte einen 3. Platz in der Klasse 2.
1919
Schon ab dem Jahre 1912 kriselte es hin und wieder im Turnverein. Auslöser waren die politisch unterschiedlich orientierten Dachverbände Schwäbischer Turn- und Spielverband und Arbeiter-Turnerbund. Da der überwiegende Teil der Mitglieder gewerkschaftlich organisiert war, folgte der Zusammenschluss des Turnvereins mit der inzwischen parallel bestehenden Freien Turnerschaft unter deren Dachverband, dem Arbeiter-Turnerbund.
1921
Fahnenweihe der Freien Turnerschaft mit 17 Gastvereinen.
1922

Generalversammlung, anwesend 55 Mitglieder, Antrag auf Erstellung einer Turnhalle.

Beteiligung des Vorstandes an einer Besprechung beim Vorstand des Arbeitervereins (G. Frank) zwecks Abhaltung eines Familienabends, wobei Arbeiterverein, Turnverein, Radfahrverein und Gesangverein mitwirken sollen.

Öffentliche Versammlung mit Ortsvorsteher und G. R. Rinker Referent Wagner. Thema: Turnplatz und Turnhalle.

Baufonds für Turnhallenbau: 95 Baufondsmarken wurden verkauft, die restlichen 5 wurden versteigert. Erlös ist Grundstock.

1923

Die Auslagen für Licht in der Turnhalle betragen 102 Milliarden Mark. Es wurde beschlossen, den Betrag durch freiwillige Beiträge zusammen zu bringen.

1925

Turnhallenbau begonnen

1927

Jahresversammlung: 10 Austritte, nur noch 89 Mitglieder im Jahr 1927. Keine Turnstunden wegen Neubau. Der Turnverein möge seine übrigen Gelder dem Kartell abführen.

1946

Nach dem 2ten Weltkrieg wurde etwa im Jahr 1946 dann wieder mit dem Turnen begonnen

1951

Das Frauenturnen wurde gegründet; 1952 kam das Kinderturnen hinzu und teilweise wurden von Paula bis zu 50 Kinder betreut. Die Voraussetzungen waren denkbar schlecht, die Turnhalle musste in der kalten Jahreszeit mittels eines Ofens beheizt werden, oftmals fiel der Ball auf den Ofen. Geräte zum Turnen waren keine vorhanden und nur zehn Bälle für mehr als 20 Kinder. Trotzdem hat es Spaß gemacht! 1974 hat Paula Henne das Turnen in jüngere Hände gegeben; Isolde Schöttle und Margot Nagel waren ihre Nachfolgerinnen.

Gleichzeitig mit dem Frauenturnen hat sie eine Prellballmannschaft aufgebaut. In dieser Mann- bzw. Frauschaft war Paula bis 2006 aktiv. Im Jahr 2001 konnte Paula das 70-jährige Vereinsjubiläum feiern! Der Ehe Henne entsprangen drei Kinder, Karin, Egbert und Sigrid. Sigrid kannte nichts anderes, als dass die Mutter zum Turnen ging. Ihr ist nicht bewusst, seit wann sie selber turnt. Schon im Kinderwagen hat sie die Mutter zum Turnen mitgenommen. Zwischendurch hat Sigrid sich mit viel Freude als Leichtathletin betätigt. Cirka drei Jahre war sie mit dem Kinderturnen beschäftigt. Durch Studium und Beruf war sie für fünf Jahre weg von Pfrondorf bis sie dann 1998 bis 2005 als Übungsleiterin das Kinderturnen für Sechs- bis Achtjährige übernahm.

Von 2000 bis 2008 war Sigrid eine vom „Zweigestirn“, als Jugendleiterin mitverantwortlich für Höhberg- und Nikolauslauf, Kinderfasching und Zeltlager.

In der dritten Generation trifft man Nicol, geb. am 09.03.1993, auch im Turnen. In der Zwischenzeit  hat sie die Sportart gewechselt und ist mit Pferden sehr vertraut.

1952

Auch die Abteilungen Frauenturnen und Radfahren werden wieder aktiviert. Bei ihrem ersten Auftritt zur Weihnachtsfeier 1952 ernten beide Abteilungen großen Beifall.

1967

Faustball bekommt Abteilungsstatus innerhalb der Turnabteilung.

1970

Sportlicher Höhepunkt in diesen Jahren war sicher das Gaukinderturnfest im Juni 1970 mit über 1.000 teilnehmenden Kindern.

1976

Im diesem Jahr wird dem Verein die Ausrichtung der Winter-Gauturnfahrt mit 700 Teilnehmern übertragen.

1977

1. Dorffaustballturnier mit 11 Mannschaften.

1982

Höhepunkt der Winterfeier war ein Schauturnen mit dem Olympiasieger am Reck und Pfrondorfer Bürger Eberhard Gienger, sowie Bernd Effing, J. Geiger, K. Nigl und M. Nissinen.

1985

Zum Abteilungsleiter wurde Ernst Lichtenberger gewählt.

1986

Am Turnen beteiligen sich 80 Kinder und 70 Erwachsene in 12 Gruppen.
„Flüchtlingslager“ Sportplatz bei der Schönbuchhalle.

Austragung des 10. Dorffaustballturniers.

1986

Badminton und Volleyball bekommen Abteilungsstatus innerhalb der Turnabteilung.

1997

Seit bestehen der Turnabteilung stand zum ersten Mal ein Wechsel in der Führungsposition an. Ernst Lichtenberger stellte sein Amt zur Verfügung. Die Nachfolge trat Rita Kessler an.

2000

Man beschließt Badminton und Volleyball als eigenständige Abteilung zu führen

2002

Mit 25 Dorffaustballturnieren bis zum Jahre 2002 hat die Abteilung im Vereinsbereich für Belebung gesorgt. Hieraus entstand auch der Tag des Sports.
Faustball ist und bleibt ein Sport für Jedermann und ist bis ins hohe Alter möglich. Neumitglieder sind immer gerne gesehen.

2008

Ein großes Highlight war der Auftritt von 40 Kinder bei der STB-Turn-Gala in der Paul-Horn-Arena. Mit Leuchtstäben in vier verschiedenen Farben mussten die Kinder einen Tanz aufführen.
Die Übungsleiterinnen, die Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren, aber auch die Eltern freuten sich auf den Auftritt.

Kurz davor war die Rasselbande kaum noch zu bändigen. Eine große Aufregung und Anspannung war zu spüren bis es endlich soweit war. Aber dann standen alle auf ihrem Platz und mit Beginn der Musik liefen sie mit ihren rot, gelb, grün und blauen Leuchtstäben in die Arena ein. Sie wurden mit Beifall von den Zuschauern empfangen. Jeder gab sein Bestes. Am Ende wurden sie mit großem Applaus von den Rängen verabschiedet, bevor sie wieder in den Kabinen verschwanden.

Es war ein Erlebnis, das sowohl die Kinder wie auch die Übungsleiterinnen nicht so schnell vergessen werden. Denn solch ein Auftritt vor so einem großen Publikum hat man nicht alle Tage.

2009
Anfang Mai hatten 20 Kinder einen Auftritt bei der Kreissparkasse Tübingen. Auch diesmal war die Aufregung groß. Als der Tanz mit den Leuchtstäben angekündigt wurde standen alle bereit. Es war ganz ruhig im Raum als die Musik begann. Bei leichtem Tageslicht waren die bunten Farben trotzdem zu erkennen. Die Gruppe wurde mit großem Applaus verabschiedet.

Nach 26 Jahren als Übungsleiterin der Frauengymnastikgruppe gab Petra Link zum Jahresende diese in jüngere Hände. In all den Jahren hat sie die Frauen sportlich aktiv und fit gehalten.

2015
In diesem Jahr hieß es Abschied zu nehmen von unserer Paula Henne. Sie war die „Turnmutter“ der ersten Stunde. Vielen von uns ist der Begriff „Turnen“ auch die Verbindung zu der Paula. Nicht nur die Bewegung um Sport zu treiben, sondern auch die Gemeinschaft lag ihr am Herzen.