TV Derendingen vs. SV Pfrondorf 4:1 (1:1)

Bezirksliga Alb. 9. Spieltag. Freitag Abendspiel. Flutlicht. Pyrotechnik. Derbytime. Alles war angerichtet für ein interessantes Fussballspiel. Die Mannschaft um Coach Steve Trevallion durfte die Auswärtsreise nach Derendingen antreten und dort um 20Uhr das Spiel bestreiten.

Der SVP war auf vier Positionen verändert. Wegen krankheitsbedingtem Fehlen bzw. einer Terminkollision konnte Fabi Bart sowie Adri Royer nicht in der Startelf stehen. Ersetzt wurden die Beiden zum Einen durch Paddy Füger in der IV, sowie durch Marvin Heim, welcher in der ersten Hälfte ein kleines Comeback als Rechtsverteidiger geben durfte. Außerdem rückte Tim Meslin für Jojo Steib sowie Ferdi Schwarz in die Startaufstellung.

Das Spiel begann, ähnlich wie die wegen des Rauches der Pyrotechnik resultierende Verzögerung, abwartend. Beide Teams waren darauf besinnt zu ihrem Spiel zu finden. Dem SVP gelang es schnell sich an den besonderen Kunstrasen des TVD zu gewöhnen. In den Anfangsminuten gelang es den Gästen jedoch nicht, die kompakt stehende Abwehrreihe der Derendinger zu knacken. Diese wiederum waren darauf aus, durch länge Bälle ihre Sturmkante Tim Steinhilber zu finden, welchem die Aufgabe zu Teil wurde die Bälle zu verarbeiten oder zu verlängern.

Dies konnte in den ersten Minuten vor allem Paddy Füger mehrere Male erfolgreich verhindern und das Kopfballduell gewinnen oder die gegnerische Nummer 11 entscheidend an jenem Unterfangen hindern.

Nach knapp 23. Minuten bekam der SVP einen Freistoß aus aussichtsreicher Position zugesprochen. Den Ball zurecht gelegt hatten sich sowohl Luki Wittlinger als auch Lui Felici. Beides zweifelsohne gute Freistoßschützen. Jedoch war schnell klar, dass diesen ruhenden Ball nur die Nummer 20 übernehmen kann. Zu gefährlich waren seine Freistöße in letzter Zeit. Diesem Druck konnte Luki stand halten und feuerte die Murmel mit gefühlt 150 km/h Richtung Derendinger Tor. Die Spieler in der Mauer konnten wahrscheinlich nur ein leichtes Vorbeizischen des Balles vernehmen. Nicht anders wird es dem Torwart ergangen sein. Zwar konnte dieser noch die Arme hochreisen, dabei knallte der Ball jedoch bereits an die Unterkante der Latte. Von dort aus sprang der Ball auf den Boden und sodann ins Tor. 1:0 SVP. Hola die Waldfee. Geile Bude.

Mitte der ersten Halbzeit kam dann die Heimmannschaft das erste Mal gefährlich vor das Tor. Nachdem deren Taktik mit den langen Bällen aufging machte sich ein gegnerischer Stürmer auf den Weg Richtung Alex (Dieser vertrat Joni Wutzler und machte seine Sache sehr gut). Einen verdeckten Abschluss konnte Alex noch glänzend mit dem Fuß abwehren. Die Situation war allerdings noch nicht entschärft. Der Ball landete vor den Füßen des gegnerischen Stürmers. Dieser legte sich den Ball noch zurecht und kam aus aussichtsreicher Position zum Abschluss. Dessen Schuss konnte jedoch im letzten Moment von Marvin Heim abgeblockt werden. Die Ultras der Gäste wurden das erste Mal lauter und pushten ihre Mannschaft nach vorne.

Diese Motivation sollte nur wenig später in Zählbares umschlagen. Der TVD konnte in der 36. Minute das 1:1 erzielen. Nach einer erneuten Kopfballverlängerung zögerte der Adressat derer nicht lange, fasste sich ein Herz, zog aus ca. 30 Metern halbrechter Position ab und konnte durch diesen schönen Schuss Alex überwinden.

Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellten die Eichhörnchen um. Für Dani Schreier wurde Marvin Heim in die Spitze gezogen und Adri Royer kam neu in die Partie und übernahm die Innenverteidiger Position von Paddy Füger, welcher seinerseits auf die Rechtsverteidigerposition auswich.

Jener Marvin Heim war es dann, welcher kurz nach Wiederbeginn die Chance zum 2:1 hatte. Nachdem dieser den Ball am Mittelkreis bekam konnte er sich gegen drei Gegenspieler durchsetzen und kam im gegnerischen Strafraum aus halbrechter Position zum Abschluss. Dieser verfehlte das lange Eck nur knapp. Dies sollte für eine lange Zeit der letzte Abschluss der Eichhörnchen sein.
Kurz darauf konnte der TVD in der 58. Minute das 2:1 erzielen. Nach einer Ecke stand die gegnerische Nummer 10 zu frei im Fünfmeterraum und hatte sodann leichtes Spiel. Keine Abwehrchance für Bauer.

In der Folge haderte der SVP vielleicht zu viel mit den Entscheidungen des Schiedsrichters und konzentrierte sich zu wenig auf das eigene Spiel. Nachdem der Unparteiische der Partie in der ersten Halbzeit einen guten Job gemacht hatte, beschlich einen in der zweiten Halbzeit, vor allem wenn man es mit dem SVP gehalten hatte, das Gefühl, dass die Pfiffe ein wenig einseitig erfolgten. Natürlich ist eine solche Sichtweise immer mit Vorsicht zu genießen und wird oft getrübt durch die eigenen Sympathien. Allerdings bekamen zum Beispiel Lui oder Maik gelbe Karten für Aktionen, welche vergleichbar auf der anderen Seite, ungeahndet, statt gefunden hatten.

In der 72. Minute konnte der TVD dann das 3:1 erzielen. Aufgrund der schwachen zweiten Halbzeit des SVP nicht einmal unverdient. Nach einem Freistoß aus halbrechter Position segelte eine scharfe Hereingabe der Nummer 7 des TVD an Freund und Feind vorbei und landete im langen Eck. Mustergültiger Freistoß aus solch einer Position.

Der SVP war wieder mehr bemüht zu seinem eigenen Spiel zu finden. Coach Trevallion brachte Jojo Steib und Gregory Rech für Maik und Tim. Zwar machten diese ihre Sache gut, jedoch gelang es beiden leider nicht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken oder eine entscheidende Wendung zu verleihen. Im Gegenteil. Der TVD war in der Folge darauf aus, das Ergebnis zu halten oder gar weiter auszubauen. Dem SVP gelang nicht mehr viel.

Einzig erwähnenswert ist es, als der Ball zwar im Tor des TVD lag, jedoch abgepfiffen wurde. Nach einem Laufduell zwischen Heim und dem gegnerischen Verteidiger, wollte Letzterer den Ball zurück zu dessen Torwart spielen. Diesem gelang es nicht den Ball zu verarbeiten, sodass die Murmel im Tor lag. Zur Verwunderung der Gäste wurde dieses aberkannt. Nach der Meinung des Schiedsrichters hatte Heim den gegnerischen Verteidiger beim Körpereinsatz gefoult. Leider noch ein Indiz dafür, dass die ein oder andere Entscheidung des Unparteiischen vielleicht nicht ganz glücklich war.

Kurze Zeit später konnte die Nummer 11 des TVD mit einem schönen Lupfer den 4:1 Endstand besiegeln.

Unter dem Strich geht der Sieg für den TV Derendingen in Ordnung und ist verdient. In der Höhe ist dieser aufgrund des Spielverlaufes vielleicht etwas zu hoch. Die Heimmannschaft wollte den Sieg in der zweiten Halbzeit vielleicht etwas mehr und hatten in der ein oder anderen Situation das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Glückwunsch zum Derbysieg.

Nachdem der SVP zuvor 9 Punkte aus 3 Spielen holen konnte, tritt man nun auf der Stelle. Die Pfrondorfer stehen wegen der Ergebnisse der Verfolger weiterhin auf einem starken vierten Tabellenplatz. Die Enttäuschung über die Derby-Niederlage und die verpasste Chance sich durch einen Sieg in der Spitzengruppe zu etablieren ist natürlich groß.

Nun gilt es, den Mund abzuwischen, nach vorne zu schauen und sich voll und ganz auf die nächste schwierige Aufgabe zu konzentrieren. Am kommenden Wochenende ist die TuS aus Metzingen zu Gast. Diese belegt mit 22 Punkten zusammen mit Croatia Reutlingen den ersten Tabellenplatz und befindet sich in einer sehr starken Verfassung. Vor allem wird der Gegner mit einer gehörigen Portion Extra-Motivation anreisen. Schließlich trifft ihr aktuell größter Konkurrent im Stadtduell auf die Young Boys aus Reutlingen, weswegen sich Metzingen sicherlich Hoffnungen machen wird, die alleinige Tabellenführung übernehmen zu können. Der SVP wird alles daran setzen, auf dem heimischen Platz, dem Gegner in die Suppe spucken zu können und seinerseits wiederum den Abstand nach vorne zu verkleinern.

Natürlich gilt ein großes Dankeschön vor allem auch den mitgereisten Fans des SVP, welche die Mannschaft tatkräftig unterstützt hatte.

Gespielt haben:
Bauer – Heim, Badke, Füger, Knorr – Rockenbauch (74. Rech), Meslin (76. Steib) – Wittlinger, Felici, F. Schwarz – Schreier (46. Royer).

Heja SVP!