TSV Lustnau – SV Pfrondorf I 0:2 (0:1)

Derby-Time! Nach einer bisher überragend gelaufenen Hinrunde mit relativ leichtem Auftaktprogramm kommen nun zum Jahresende die harten Brocken auf den SVP zu. Den Auftakt dazu machte das Duell beim direkt benachbarten Tübinger Stadtteil. Im Vorbericht des TSV Lustnaus war zu lesen, dass die Begegnung in den letzten Jahren etwas an Brisanz verloren hat. Die Begründung dafür fanden die Lustnauer darin, dass in beiden Teams viele Studenten spielen, denen die Nähe zum Verein und zum Ort fehlt. Mag dies für den Kader des TSV zutreffen, besteht die Eichhörnchenbande doch zum großen Teil aus Spielern, die aus der eigenen Jugendarbeit hervorgegangen sind. Und auch die „neuen“ Spieler sind vollwertige Mitglieder der SVP-Familie und identifizieren sich voll mit unserem Verein.

Beispielhaft dafür steht die rote Flügelzange des Schreckens, an die wohl auch die Lustnauer Öffentlichkeitsarbeitsabteilung gedacht hatte, als sie sich selbst als Engel und den SVP als Teufel stilisierte. Solange sich der TSV auch in Zukunft im Spiel so engelsbrav und ungefährlich zeigt, sind wir mit diesem Bild jedoch mehr als einverstanden.

Im Spiel an der Bismarkstraße trafen zwei unterschiedliche Spielstile aufeinander. Beruht das Spiel des TSV auf wenigen Ballstaffeten und schnell gespielten langen Bällen, versucht der SVP den Ball durch gepflegtes Kurzpassspiel in den eigenen Reihen zu halten. Dieser Joost-Spielstil war aber durch die gut sortierte und eng gestaffelte Lustnauer Elf nur sehr schwer durchzusetzen und so entwickelte sich auf nassem und tiefen Grund ein sehr zerfahrenes Spiel mit vielen hart geführten Zweikämpfen und insgesamt sehr wenigen Torchancen auf beiden Seiten.

Das frühe Führungstor für den SVP durch André Schwiedel fiel folglich auch nicht durch eine spielerische Aktion aus dem Mittelfeld heraus, sondern durch einen klasse gespielten langen Flachpass aus der Abwehr. Rückkehrer Franz Pöschel erkannte die Unordnung in der Viererkette des TSV und bediente den startenden André, der mit einem sehenswerten Chip über den herauseilenden TSV Torwart ins lange Toreck abschloss. Danach passierte bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr viel Erwähnenswertes. Die Lustnauer beschäftigten sich mehr mit dem Schiedsrichter als mit ihrem Offensivspiel und die wenigen Vorstöße räumte die hoch konzentriert arbeitende Dreierkette Füger-Bart-Pöschel zusammen mit unserem souverän agierenden Torwart Marcel Pleeß ab.

Nach Wiederanpfiff kamen die Pfrondorfer besser aus der Kabine und drückten auf das zweite Tor. Letztendlich gelang dies durch einen, sagen wir einmal, haltbaren Distanzschuss vom „man of the match“ Franz Pöschl. Bis auf eine kurze Drangphase des TSV mit vielen Standards, die vom SVP toll verteidigt wurden, hatten die Lustnauer danach nichts mehr entgegenzusetzen.

Unterm Strich steht kein schöner aber dennoch verdienter Derby-Sieg zu Buche, der alles in allem auch nur drei Punkte bringt.

Am kommenden Sonntag ist der SVP zu Hause gegen den Tabellendritten SV Wurmlingen gefordert. Der Bezirksliga-Absteiger hat in dieser Saison noch kein Spiel verloren.

Für Pfrondorf spielten: Pleeß – Pöschl, Bart, Füger – Dide Hahn, Schwarz (66. Kuti), Spohn, Hittinger, Knorr (45. Flo Wittlinger) – Schwiedel (78. Lukas Wittlinger), Badke

Tore: Schwiedel (13.), Pöschl (51.)