SV Wendelsheim – SV Pfrondorf 0:1 (0:0)

Der SV Pfrondorf hat das Spitzenspiel der Kreisliga A3 beim SV Wendelsheim mit 1:0 gewonnen und den Abstand auf den ärgsten Konkurrenten um die Meisterschaft auf sechs Punkte vergrößert. Das goldene Tor in einem ausgeglichenen Spiel erzielte Paul „Shaq“ Knorr in der 71. Minute.

Pfrondorf war mit Personalproblemen angereist: Von den vier Top-Torschützen fehlten in André Schwiedel, Dietmar Hahn und Basti Schwarz drei, zudem musste Trainer Rasmus Joost auf Offensivkraft Domi Kuti verzichten. Nichtsdestotrotz reisten die Eichhörnchen nach dem Last-Minute-Sieg gegen Seebronn in der Vorwoche bis in die Haarspitzen motiviert an. Ein Sieg in Wendelsheim, und die Blau-Weißen würden auf sechs Punkte davon ziehen und somit einen riesigen Schritt in Richtung Meisterschaft machen. Bei einer Niederlage wäre der dann punktgleiche SVW dank des minimal besseren Torverhältnisses gar vorbeigezogen und hätte sich an die Tabellenspitze gesetzt.

Es stand also viel auf dem Spiel, und bei herrlichem Frühlingswetter sahen die rund 300 Zuschauer dies den Akteuren auf dem Platz auch von Beginn weg an. Pfrondorf, im Wissen, dass der Gegner auch durch ein Unentschieden auf Distanz gehalten wäre, wartete ab und zwang die Hausherren, gegen eine tiefstehende Fünferkette selbst die Initiative zu ergreifen. Wendelsheim ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen, fand aber keine Lücke im kompakt agierenden Defensivverbund der Blau-Weißen. So neutralisierten sich die beiden Teams über weite Strecken der ersten Halbzeit: Pfrondorf musste nicht, Wendelsheim konnte nicht. Einzig ein Volley-Schuss von Jacob Amann nach einer guten Viertelstunde sorgte für Torgefahr, ansonsten ließ die gut organisierte Defensive der Eichhörnchen nichts zu. Besonders Sebastian Schneider, mit 20 Treffern immerhin Top-Torjäger der Liga, war komplett abgemeldet. Auf Pfrondorfer Seite hätte Seb Hittinger quasi mit dem Pausenpfiff die Führung erzielen müssen – aus wenigen Metern scheiterte er nach einem Eckball freistehend am glänzend parrierenden Torhüter der Heimmannschaft. Ohne Tore ging es in die Pause, ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Nach der Halbzeit veränderte sich das Bild: Pfrondorf befand sich nun zunehmend im Vorwärtsgang, klare Torchancen waren jedoch Mangelware. In der 60. Spielminute konnten sich die Gäste bei Schlussmann Marcel Pleeß bedanken, der seine Farben mit einer bärenstarken Parade vor dem Rückstand bewahrte. Manuel Brunnemiller hatte aus sieben Metern die Führung auf dem Fuß, doch Pleeß war mit einem klasse Reflex zur Stelle. Pfrondorf belohnte sich dann für eine herausragende Teamleistung durch den Siegtreffer von Paul „Shaq“ Knorres. Jojo Steib, der heute als Linksverteidiger agieren durfte und so besonders oft seine ligaweit gefürchteten Einwürfe zeigen konnte, legte nach einem Ballverlust der Hausherren im Aufbauspiel ein 40-Meter-Solo hin und steckte auf die Pfrondorfer Nummer Zehn Paul Knorr durch. Dieser fackelte das Leder aus spitzem Winkel mit seinem starken linken Fuß unhaltbar in den Knick. Der Rest war Jubel: Für Mannschaft, Betreuerteam, Pa-Trick und die mitgereisten Höhberg Hools gab es kein Halten mehr.

In der Schlussphase warfen die Gastgeber nochmals alles nach vorne und versuchten, nach hohen Bällen zu Torchancen zu kommen. Doch das Blau-Weiße Bollwerk um Franz Pöschl, Patrick Füger und Fabian Bart köpfte und grätschte um sein Leben, und so konnten die Wendelsheimer das Tor von Marcel Pleeß nicht mehr gefährden. Marius Spohn hätte in der 81. Spielminute sogar noch erhöhen können, doch Marcel Stroh im SVW-Gehäuse hielt seine Mannschaft im Spiel. So blieb es bis zum Ende spannend, doch am Ende jubelte der SV Pfrondorf über einen Auswärtsdreier, der unterm Strich nicht unverdient war. Der einzige Wermutstropfen war die Gelb-Rote Karte für Seb Hittinger, die ihm der sehr souveräne Schiedsrichter Kai Müller nach wiederholtem Handspiel zeigen musste – und durfte.

Ansonsten kann man mit der Leistung äußerst zufrieden sein. Durch eine disziplinierte Vorstellung, vor allem in der Defensive, konnte man als Kollektiv überzeugen – vorne reichte heute ein Shaq, um den Unterschied zu machen. Am Ende konnte man sich sogar über anerkennende Worte von den Gegenspielern freuen.

Hut ab auch an die Wendelsheimer, die sich als gleichwertiger und fairer Gegner erwiesen und dem SVP alles abverlangten. Bei solch einem starken Verfolger muss den Blau-Weißen klar sein, dass die Meisterschaft noch lange nicht besprochen ist – der SVW wird bis ganz zum Schluss jagen.

Für Pfrondorf geht es nach der Länderspielpause mit einem Heimspiel gegen den SV Hirrlingen weiter (So., 3.April, 15 Uhr). In den nächsten Wochen gilt es gegen Teams aus dem tabellarischen Mittelfeld nun, den Sieg im Spitzenspiel zu vergolden.

Für Pfrondorf spielten:
Pleeß – Flo Wittlinger, Pöschl, Füger, Bart, Steib – Mall (90. Renner), Badke (68. Spohn), Hittinger, Knorr (80. Rauscher) – Meslin (86. Larsen).

Tor:
0:1 Knorr (71.)