SV Pfrondorf vs. TSV Ofterdingen 3:2 (0:1)

In einem emotionalen und am Ende hitzigen Spiel erkämpft sich der SV Pfrondorf vor heimischer Kulisse einen 3:2 Sieg nach 0:2 Rückstand. Es sah alles bereits nach einem Auswärtssieg für die Ofterdinger Landesligaabsteiger aus, als Christian Mück eine Minute nach Wiederanpfiff das Leder zum 0:2 in die Maschen drosch (46.). Entsprechend war das Entsetzen auf Seiten der Pfrondorfer, die bis dahin – rein von den Chancen und den Spielanteilen gesehen – im Vorteil waren.

Es schien als wollten die Pfrondorfer beweisen, dass die 12 Gegentore der letzten zwei Ligaspiele lediglich ein Ausrutscher war, nachdem sie so gut in die Saison gestartet waren und auch im Pokal bereits die vierte Runde erreicht hatten. Bereits nach wenigen Minuten erspielten sich die Pfondorfer einige super Torchancen. Ferdi Schwarz der mit Tempo über die linke Seite kam, ließ zwei Ofterdinger Verteidiger stehen und schlenzte den Ball knapp über den rechten Winkel. Kaum später kam wieder Ferdi Schwarz nach einer tollen Flanke aus dem rechten Halbfeld von dem heute glänzend aufgelegten Luki Wittlinger zum Kopfball – der Torwart der Gäste konnte den Ball jedoch stark parieren. Wie so oft im Fußball, wenn man vorne seine Torgelegenheiten nicht nutzt klingelt es hinten. Das bestrafte Lukas Neth mit seinem 6. Saisontor mit dem 0:1 für den TSV in der 11. Spielminute.

Davon ließen sich die Pfrondorfer jedoch nicht beirren und spielten weiterhin mit Heißhunger auf ein Tor nach vorne und nutzten dabei des Öfteren die Schnelligkeit ihres Stürmers Pierre Funk, der am Sonntag jedoch nicht seinen besten Tag erwischte. Oft fehlte auch bloß ein halber Schritt bei Abprallern vom Torwart. So stand es weiterhin 0:1 zur Pause. Es war eigentlich kein wirklich gutes Fußballspiel bis dato. Es gab erstaunlich viele Ballverluste ohne wirkliche Bedrängnis, viele lange Bälle. Viele Torchancen waren eher Zufallsprodukte.
In der ungewöhnlich kurzen Halbzeitpause wollten die Pfrondorfer die Ärmel noch einmal hochkrempeln. Sie liefen den TSV Ofterdingen von Anfang an agressiv an, allen voran Daniel Schreier und Pierre Funk, die eine schwache erste Hälfte vergessen machen wollten. Doch sie wurden überspielt, an der Mittellinie wurde der Ball hoch über die weit rausgerückte Pfrondorfer Abwehrreihe gehoben; der Abschluss zum 0:2 reine Formsache.

Doch entgegen den Erwartungen vieler bäumte sich die Heimmannschaft nochmals auf. Zunächst verpasste Funk erneut knapp den Anschlusstreffer, doch sein Mannschaftskollege Fabian Bart, Innenverteidiger von Beruf, zeigte ihm wie man Tore schießt und nickte nach einer tollen Ecke von Wittlinger zum 1:2 ein (57.).
Man merkte richtig wie sich ein Ruck durch die Mannschaft zog. Verantwortung übernahm letztendlich der andere Innenverteidiger: Unser Capitano Pippo Badke. Er schnappte sich an der Strafraumkante den Ball, umkurvte sein gegnerisches Pendant und setzte den Ball mit einem satten Spannstoß ins linke Eck – 2:2 67. Minute, es war wieder alles offen! Man merkte den Ofterdingern den Schock sichtlich an, die Zuschauermenge tobte. Trainer Trevallion zog seine wenigen Wechseloptionen und brachte Kamari für Funk (71.) und Tim Meslin für Domi Kuti (77.), der ein tolles Spiel gemacht hatte.

Am Ende war es nicht das von Steve Trevallion angepriesene „schöne Fußballspiel“, das dem SV Pfrondorf zum Sieg verhalf, sondern die individuelle Klasse von Lukas Wittlinger und eine große Mentalitätsleistung, auch wenn Marco Reus in seinem Interview nach dem Remis gegen die Eintracht von dem Wort sichtlich die Schnauze voll hatte.

In der 84. Minute legte sich Wittlinger den Ball zum Freistoß zurecht. Während die Ofterdinger Hintermannschaft mit einer einstudierten Flanke rechnete, drosch Luki aka. Ronny (ehem. Hertha BSC) Wittlinger die Kugel auf Hüfthöhe durch die Mauer. Der Ball schlug flach links unten ein – „richtig sweet“, wie er es selbst zu sagen pflegt!!! Alle waren nun komplett aus dem Häuschen. In einem beinahe verloren geglaubten Spiel siegt der SV Pfrondorf endlich wieder vor heimischer Kulisse mit 3:2.

Grüße gehen raus an alle Fans, die bis zur letzten Sekunde mitgefiebert haben und uns tatkräftig unterstützen Woche für Woche. Am nächsten Samstag geht das dann auswärts gegen den SV Hirrlingen.