SV Pfrondorf II – TV Derendingen II 4:3 (2:1)

Hinter eine verkorkste Hinrunde hatte der SVP II eine geradezu sensationelle Rückrunde gehängt – das stand bereits vor dem abschließenden Spiel gegen den TV Derendingen Fußball II fest. Dennoch wollte man auch die letzten in dieser B-Liga-Saison zu vergebenden 3 Punkte am Höhberg behalten, die Siegesserie auf fünf ausbauen und den gerade erst eroberten vierten Rang verteidigen. Zudem hatte man nach der unglücklichen 3:4-Hinspielniederlage noch eine Rechnung mit den Derendingern offen.

Bei strahlendem Sonnenschein gingen die Mannen von Roman Coach K Kazenwadel diese Ziele auch sogleich entschlossen an. Schon nach wenigen Minuten hätten Tim Stutzmann a.k.a. „Die Walz aus der Pfalz“ und Seb „Siggi“ Hittinger ihre Farben nach gut getretenen Standards in Front bringen können, scheiterten allerdings jeweils daran, den Ball aus 2,5/1,8 Metern Torentfernung über die Linie zu drücken. Egzon Badalli hatte nach schöner Ablage von Sturmpartner Carlo Pfander zudem eine hervorragende Schusschance, die der Derendinger Schlussmann allerdings erfolgreich am rechten Torpfosten vorbeiguckte. Auf der Gegenseite kam TVD-Spielmacher Armand Ligouis ebenfalls zu einem Versuch aus der Distanz, den Alex Bauer im SVP-Tor allerdings gewohnt souverän entschärfte.

Kurz darauf kam der Derendinger Zehner jedoch unverhofft erneut in ähnlicher Position zum Abschluss, nachdem Seb Hittinger, normalerweise mit Pressingresistenz 93 und Ballsicherheit 89 ausgestattet, die Kugel ausnahmsweise im Spielaufbau verlor. Ligouis ließ sich nicht noch einmal bitten und zimmerte das Leder sehenswert ins linke obere Eck zur zu diesem Zeitpunkt eher schmeichelhaften Gästeführung (10. Minute). Der SVP schüttelte sich kurz und stand dann sofort wieder Gewehr bei Fuß. Spielertrainer „Para“ Kazenwadel höchstpersönlich war es, der die Eichhörnchen kurz darauf wieder in die Spur brachte. Nach einem Einwurf auf Höhe des Sechzehners von der linken Seite kam der etatmäßige Rechtsverteidiger im Gäste-Strafraum an den Ball, und noch während sich alle Zuschauer verdutzt fragten, was er dort überhaupt verloren hatte, drehte der Blonde Engel sich auf, ließ einen nicht minder überraschten Gegenspieler galant ins Leere laufen und schob das Spielgerät abgebrüht und ohne Albert Stroh im Tor der Gäste den Hauch einer Chance zu lassen lässig mit der Innenseite in die kurze Ecke ein (18. Minute). Damit schraubte „Ramón the Rocket“ gleichzeitig seine spektakuläre Serie auf zwei Treffer in zwei Spielen.

Von diesem Schock sollten sich die Gäste in Halbzeit eins nicht mehr erholen, und so konnte der SVP die Partie noch vor dem Seitenwechsel drehen. Ein schön herausgespielter Angriff fand letztlich Jascha Marschall halblinks im Strafraum, der die Übersicht behielt und auf den in gewohnter Manier fleißig mitgelaufenen Maik Rockenbauch am langen Pfosten legte, sodass dieser den Ball per beherzter Grätsche nur noch ins verwaiste Tor drücken musste, was er mit all seiner Klasse äußerst souverän tat (27. Minute). In dieser Phase verpasste der SVP es, das Spiel mit einem weiteren Treffer frühzeitig in ruhigeres Fahrwasser zu lenken: Carlo Pfander verpasste eine Hereingabe von rechts mit dem langen Bein nur knapp, Egzon Badallis Freistoß fand nur die Arme des Derendinger Keepers Albert Stroh, nachdem Jascha Marschall bei einem Konter erst im letzten Moment unfair gestoppt werden konnte. So ging es mit dem hauchdünnen 2:1 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel konnte der SVP die in der ersten Halbzeit gezeigte Griffigkeit nicht aufrechterhalten und es entwickelte sich ein fahriges Spiel, in dem die Führung der Blau-Weißen ein ums andere Mal wackelte. Schließlich schafften es die Eichhörnchen aber doch noch, einen Konter zu Ende zu spielen. Egzon Badalli machte einen langen Ball fest und entschied sich wenige Meter vor dem Tor, auf den eingewechselten Regon Ajazaj querzulegen und ihm sein Debüttor zu schenken, was einem Derendinger offenbar so sehr missfiel, dass er den Ball lieber im eigenen Tor versenkte (67.). Durch dieses in seiner Kuriosität zu dieser Phase des Spiels passende 3:1 wähnten sich die Pfrondorfer allerdings noch mehr in trügerischer Sicherheit. So durfte ein Derendinger nach einem von Alex Bauer zunächst abgewehrten Freistoß aus wenigen Metern vollkommen unbehelligt zum Anschlusstreffer abstauben (73.).

Doch einen hatte der SVP noch – wiederum ein Konter brachte Carlo Pfander auf halbrechts in eine gute Flankenposition, Maik Rockenbauch in der Mitte verlängerte gekonnt (oder aus Versehen – böse Zungen behaupten, er wollte selbst schießen) auf Egzon Badalli, der mutterseelenallein gelassen keine Mühe hatte, das 4:2 zu erzielen (85.). Damit war der Deckel drauf – oder auch nicht! Denn schon wenige Minuten später hatte erneut nach einem Standard-Abpraller ein Derendinger viel zu viel Platz im Sechzehner und zirkelte das Leder aus zehn Metern ins rechte obere Kreuzeck (89.). Gut, dass der Schiedsrichter nur knappe zwei Minuten später abpfiff – viel länger wäre das sonst wohl nicht mehr gut gegangen! Am Ende konnten sich die zum Teil nachlässig agierenden Pfrondorfer sich auch bei ihrer stark aufspielenden Innenverteidigung um Tim Stutzmann und Moritz „Pudding“ Oberschachtsiek bedanken, die die Kugel ein ums andere Mal in höchster Not aus dem Gefahrenbereich köpften und grätschten bzw. walzten.

Es war nicht die beste Saisonleistung der Eichhörnchen, doch das interessierte – im Gegensatz zu der Bierdusche für Coach K nach dem Spiel – (zu Recht!) keinen mehr. Wie auch, bei einer solchen Rückrundenbilanz mit 25 Punkten aus 11 Spielen, der viertbesten Offensive der Liga, und mit vier der besten Abschlussplatzierung der Pfrondorfer Zweiten seit der letzten A-Liga Saison 2007/08. Hätte man ihn in der Winterpause gefragt, hätte da selbst der meist maßlos optimistische Roman K. wohl nicht darauf gewettet…

Unsere herzlichen Glückwünsche gehen an den verdienten Meister Sportverein Neustetten e.V.! Viel Erfolg in der A-Liga. Dem TGV Entringen Aktivenfußball alles Gute für die Aufstiegsspiele!

Es sonnten sich:
Bauer – Kazenwadel, Stutzmann, Oberschachtsiek, Hennigs (Theimert/Ajazaj) – Marschall (Sever), Hittinger, F. Wittlinger, Rockenbauch – Badalli, Pfander (Topcu)