SV Hirrlingen – SV Pfrondorf 7:8 i.E. (3:0; 3:3)

Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. In einem mehr als „außergewöhnlichen“ Spiel bezwang der SVP den A-Ligisten SV Hirrlingen im Elfmeterschießen und steht somit in der nächsten Runde. Doch normal war dieses Spiel sicherlich nicht.

Schon die Hinfahrt nach Hirrlingen bereitete einigen Spielern durch den Verkehr Probleme und so musste die Startelf 10 Minuten vor Spielbeginn nochmal geändert werden. Da Aaron König und Tim Meslin (ein Duo, das besser keines sein sollte) im Verkehr steckten, rutsche Dominik Kuti, nach langer Abwesenheit, völlig zurecht in die Startelf. Rasmus Joost nutze das Pokalspiel zusätzlich um taktisch etwas auszuprobieren. Damit verhalf er auch Lukas Mader zu seinem Startelfdebüt für die 1. Mannschaft.

Das Spiel begann trotz der verspäteten Anreise eigentlich ganz gut für den SVP, man hatte den Ball und der Gegner ließ den SVP das Spiel machen. Was man mit dem Ball allerdings anstellte, war jedoch nicht wirklich produktiv. Offensive Aktionen waren mangelhaft. Der SV Hirrlingen machte das deutlich besser. In der 23. Minute sorgte ein langer Ball in die Spitze für Unstimmigkeiten in der Pfrondorfer Abwehr. Moritz Zug blieb cool und lupfte den Ball gefühlvoll über SVP-Keeper Niki Kirn zum 1:0 ins Tor. Danach gelang dem SVP überhaupt nichts mehr. Völlig verunsichert und ohne jegliches Selbstvertrauen verlor der SVP vollkommen die Kontrolle. Das 2:0 war die logische Folge.

Wieder war es Moritz Zug, der alleine vor Niki Kirn erneut keine Probleme hatte. Die Antwort vom SVP war erschreckend. Nur ein Kopfball von Dominik Kuti, nach einer Ecke von Ringelnatter Steib, sowie ein Freistoß von Lui Felici sorgten für einen Hauch von Gefahr. Es kam allerdings noch schlimmer. Erst musste Alexander Seitz nach einem Sturz auf die Schulter verletzt raus, und in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit gelang nach einer Ecke des SVP, den Hirrlingern ein Konter zum 3:0. Der anschließende Pausenpfiff war bitter nötig.

Rasmus Joost versuchte, den Spielern in der Kabine ein wenig den Kopf zu waschen und wollte eine Reaktion seiner Mannschaft sehen. Und diese kam, wenn auch ein wenig langsam, aber sie kam. Denn man kam nun besser ins Spiel. Vor allem die Offensivaktionen waren deutlich gefährlicher. Richtige Großchancen blieben allerdings aus. Entweder man verpasste den richtigen Moment des Abschlusses oder der Gegner hatte seinen Fuß noch dazwischen. Der SV Hirrlingen fuhr immer wieder Konter und hätte durchaus das Ergebnis noch klarer gestalten können, doch blieben die Tore des SVP nun verschlossen. In der 63. Minute dann eine Spielentscheidende Szene. Patrick Füger erklärte sich bereit, obwohl er geschohnt werden sollte, für die letzten Minuten doch noch einzugreifen. Und der SVP begann mit Torpedo-Fügi die Aufholjagd – zu zehnt, denn Dietmar Hahn konnte nicht mehr mitwirken und musste verletzt runter. Man hatte aber bereits vier Mal gewechselt…

Es war in der 77. Minute dann ein Geschenk der Gastgeber, das für den Anschlusstreffer sorgte. Hirrlingens Torhüter spielte außerhalb seines Tores Maik Rockenbauch den Ball vor die Füße und dieser ließ sich es nicht nehmen den Ball aus 25 Metern im leeren Tor zu versenken. Der Anschlusstreffer sorgte ein bisschen für Lockerheit in den Köpfen des SVP. Hirrlingen wurde nun mehr unter Druck gesetzt und endlich wurde auch vom SVP zwingend nach vorne gespielt. Aber erst in der 88. Minute gelang der Treffer zum 2:3. Tim Meslin entwischte der Abwehr und traf. Und als eigentlich keiner mehr damit rechnete, war es die Ringelnatter Johannes Steib, die sich sehr agil in den Strafraum schlich und in der dritten Minute der Nachspielzeit für den 3:3 Ausgleich sorgte! Wahnsinn. Mit dem Tor war auch Schluss. So ging es ins Elfmeterschießen.

Nach dem Motto „Ein Philipp Badke verschießt keinen Elfmeter“ gewann der SVP mit fünf von fünf verwandelten Elfmetern von Badke, Steib, Rockenbauch, König und Felici und einem gehaltenen Elfmeter durch Elfer-Killer Marcel Pleeß mit 8:7. Philipp Badke durfte sogar zwei mal schießen. Den ersten Elfmeter ließ der Schiedsrichter wiederholen, da Badke verschoss und das so nicht regelkonform war. Im zweiten Versuch war mit seinem Treffer dann alles in Ordnung. So zieht der SVP im Bezirkspokal ins Achtelfinale ein. Außer der TSV Lustnau legt noch einen Einspruch ein. So etwas kann durchaus mal vorkommen.

Am Ende bleibt noch eine traurige Nachricht vom Spiel. Dietmar Hahn verletzte sich in einem Zweikampf schwer am Knie und musste das Feld verlassen. Man muss befürchten, dass es sich um eine schwerere Verletzung handelt und Dietmar uns für längere Zeit fehlen wird. Die Mannschaft und der gesamte Verein wünschen Dietmar eine schnelle Genesung. Kopf Hoch, Dide.

Am Sonntag geht es dann wieder mit Bezirksliga – Fußball weiter. Der SVP ist zu Gast beim noch ungeschlagenen Tabellenführer aus Ofterdingen.

In die nächste Runde zogen ein:
Kirn (46.Pleeß) – Ringelnatter, Badke, Mader (63. Füger), Walker – Hahn, Hittinger – Seitz (46. König), Kuti (53. Meslin), Rockenbauch – Felici

Tore:
1:3 (77.) Rockenbauch , 2:3 (88.) Meslin, 3:3 (90 +3 ) „Ringelnatter“ Steib

Elfmeterschießen:
4:4 Badke; 5:5 Ringelnatter; 6:6 Rockenbauch; 6:7 König; 7:8 Felic