Spielbericht Pokal Achtelfinale

Etwas überrascht waren Trevallions Recken dann schon, als sie Montagabend Bescheid bekamen, dass sie am Mittwoch im Pokal ranmüssten. Man wusste die Überraschung jedoch gut zu verarbeiten und münzte sie dann auch in etwas Zählbares um. Einen großen Dank geht an dieser Stelle auch raus an Interims-Erfolgscoach André Schwiedel, der am Mittwochabend als verlängerter Arm den verhinderten Trainer Steve Trevallion vertrat. Schwiedel sollte jedoch zu keiner Zeit in Handlungsnot geraten – Steve hatte jeden etwaigen Spielverlauf im vorazus minuziös geplant. Auch gaben seine Jungs ihm keinen Anlass dazu.

Nun zum Spielverlauf: Für den angeschlagenen Marvin Heim rückte Pierre Funk wieder in die Startformation nach längerer Krankheitspause. Ansonsten blieb die Anfangself unverändert zu den letzten Wochen.

Besonders hervorzuheben war die erste Viertelstunde, in der die Pfrondorfer klasse Fußball spielten auf einem schwer zu bespielenden, extrem tiefen Rasen. Sie ließen Ball und Gegner laufen und setzten die Heimmannschaft tief in deren eigener Hälfte enorm unter Druck. Ein Tor konnten sie jedoch nicht erzielen. Vor allem über die linke Seite der Pfrondorfer lief es extrem gut mit dem formstarken Luki Wittlinger und Anführer Paul Shkodran Knorr. Immer wieder verlagerte Maik Rockenbauch das Spiel auf den emsig ackernden Wittlinger, der sich jedoch häufig in einem 1 gegen 3 wiederfand. Richtig gefährlich wurde der SV Pfrondorf in der ersten Halbzeit vor allem durch den gefürchtetsten Linksfuß des Bezirkspokals Lui Felici. Dieser bekam zwar trotz enormer Laufleistung wenig Bälle aus dem Spiel heraus, seine Standards waren dafür umso brandgefährlicher. Erst klatschte ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld gegen den linken Pfosten – den Abpraller setzte Funk akrobatisch à la Ibrahimovic Volley über die Latte. Wenig später wuchtete Felici mit seinem linken Hammer den Ball mit einer unbeschreiblichen Flugkurve an den Querbalken. Man würde es mir sowieso nicht glauben, wenn ich versuchen würde sie zu beschreiben.

Spielerisch war von den Pliezhäusenern nicht viel zu sehen. Sie erlaubten sich immer mal wieder Nickligkeiten als sie beispielsweise den starken Dani Schreier nicht anders vom Ball zu trennen wussten als hüfthoch ans Knie zu springen. Ansonsten gab es in Hälfte eins keine weiteren nennenswerten Aktionen.

In der Halbzeitpause besann man sich darauf wieder die Positionen zu halten und den vom Trainer vorgegebenen Plan zu wahren. Der Hallo-wach-Ruf von Paul hatte sicherlich dazu beigetragen, dass man es in der zweiten Halbzeit viel disziplinierter spielte.

Zu bemängeln war jedoch wie so oft der finale Pass. Es fiel auf, dass ziemlich viele Konter unordentlich ausgespielt wurden. Deshalb musste der heimliche Chef Paul Knorr mal wieder das Heft in die Hand nehmen und eine Flanke auf die Roberto Carlos stolz gewesen wäre mit seinem linken Zauberfüßchen aus dem linken Halbfeld schlagen, wo Goalgetter Dani Schreier nur noch den Huf hinzuheben brauchte. 1:0 Pfrondorf, 58. Minute.

Ab da kontrollierte das Auswärtsteam das Spiel dann vollkommen und zeitweise nach Belieben. Trotzdem kamen die Hausherren auch zu ihren Chancen, die sie jedoch ein ums andere Mal vergaben. Dani Schreier hingegen bewies seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Nach feiner Vorarbeit von Wittlinger stand Schreier am rechten Sechzehnereck mutterseelenallein und goldrichtig und schob eiskalt zum 2:0 ein in der 78. Minute. Nach dem Spiel soll er dem Schreiberling dieses Textes verraten haben, dass der Ball hüfthoch kam, nicht jedoch ans Knie, sondern in die private Region. Den Schmerz hat der Indianer natürlich erst nach seinem 1A Abschluss zugelassen.

Eine gute Chance auf das 3:0 hatte Funk wenige Sekunden später, als der Torwart des TSV den Ball nach einem brachialen Wittlinger Freistoß abprallen ließ. Auf Fügers Nachfrage in der Kabine, warum er ihn den nicht „gemacht hätte“, soll Funk bloß mit Augenzwinkern Absicht angedeutet haben. In der 83. Minute war es dann endlich soweit und Funk belohnte seine laufintensive Leistung mit seinem Tor zum Endstand. Mythen haben es, dass er sich dazu sogar selbst assistiert habe. Nach einer halbhohen Hereingabe von Luki Wittlinger sprang der von seiner Brust, möglicherweise war auch etwas die Hand Gottes im Spiel und diesmal klappte der linke Volley. Der Torwart bewegte sich gar nicht erst. Proteste blieben aus und es konnte standesgemäß zum Eat-Jubel angesetzt werden.

Kurz darauf war Schluss. In einem nie wirklich gefährdeten Spiel setzt sich der SV Pfrondorf verdient mit 3:0 gegen den TSV Pliezhausen durch und steht somit im Viertelfinale des Bezirkspokals.

Sonntag geht es in der Liga für die „Blauen“ zuhause gegen die TuS Metzingen. Ein weiterer Sieg wäre ein phantastisches Zeichen in Richtung Konkurrenz. Daher hoffen wir auf tatkräftige und lautstarke Unterstützung!!!