SG Reutlingen – SV Pfrondorf I 3:3 (2:0)

Wenn man am gestrigen Sonntag nach dem Spiel gegen die SG Reutlingen in die Augen der Pfrondorfer Spieler und Trainer blickte, konnte man in manchen Augen Zufriedenheit, in anderen jedoch Enttäuschung sehen. Was man von diesem torreichen Unentschieden halten sollte, war schwer in Worte zu fassen.

Der SVP traf im dritten Bezirksliga-Auswärtsspiel hintereinander bei der SG Reutlingen an. Neben dem noch nicht wieder genesenen Andre Schwiedel, fehlten nun auch noch Alexander Seitz (Gelb-Rot Sperre) und Maik Rockenbauch (Muskuläre Probleme). Doch für Rasmus Joost gab es keinen Grund zur Panik. Die ersten Minuten spielte der SVP recht ordentlich. Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen, da der Gegner sich zurückzog um auf ihre brandgefährlichen Konter lauerte. Richtig zwingend war der SVP nicht, bis Tim Meslin nach einer Hereingabe von Paul Knorr Pech hatte, als sein Versuch von einem Abwehrspieler noch von der Linie gekratzt wurde.

Danach gab es auch einige Möglichkeiten für die SG. Marcel Pleeß hielt seinen Kasten souverän sauber und man hielt den wenigen, dafür aber stets gefährlichen Angriffen stand. In der 29. Minute war es dann aber Marcel Pleeß, der beim Spielaufbau einen Pass direkt in die Füße von SG Kapitän Andres Heidt spielte. Dieser nahm dieses Geschenk an und der SVP lag auf einmal mit 0:1 hinten. Der SVP ließ sich davon zwar nicht beeindrucken, jedoch fehlte der unbändige Wille den Ausgleich zu erzielen. Kaum einmal gab es Angriffe, die mit Tempo zu Ende gespielt wurden. Zwar musste der Torhüter der SG ein paar eingreifen. Zu Heldentaten wurde er aber nicht gezwungen.

Vor der Pause ein typische SVP – Bezirksliga Gesicht. Statt mit dem 0:1 in die Pause zu gehen, ließ man in der 44. Minute einen Freistoß passieren. Alexander Röstel bedankte sich freistehend und schob den Ball an Marcel Pleeß vorbei. Die Eichhörnchen verteilten fleißig Nüsse an die Gegner. Rasmus Joost sorgte in der Halbzeit für ein Novum. Er wurde richtig laut. Ein Düsenjet erreicht beim Start 125 dB, Joost lag vermutlich bei 145 dB. Aber das war dann auch mal nötig.
Und es tat dem SVP wohl auch gut. Es war ein Doppelschlag von Johannes „R7“ Steib, der damit quasi im Alleingang den SVP zurück ins Spiel brachte. Tim Meslin hatte in der 48. Minute eine Idee und spielte einen Zuckersahne-Pass in die Tiefe. Ringelnatter Steib schlängelte sich sehr agil in die Gasse und anschließend am Torwart vorbei und vollendete cool. In der 65. Minute war es dann wieder die Ringelnatter, die für den Ausgleich sorgte. Da der Autor zu diesem Zeitpunkt gerade nicht zugegen war, kann nur vermutet werden, dass Steib sich aus ca. 35 Metern ein Herz fasste und den Ball in den Winkel drosch. Da dem Autor bisher keine anderen Beschreibungen dieses Tores vorliegen, wird diese Vermutung sicher richtig sein.

Sicher war jedoch, dass der SVP nun eine deutlich engagiertere Leistung zeigte. Man spielte die SG quasi an die Wand. Und in der 77. Minute drehte man sogar die Partie. Paul Knorr wurde klasse bedient und dieser blieb alleine vor dem Tor, für alle Zuschauer überraschend, eiskalt und besorgte so die Führung für den SVP. Nach einem 0:2 Rückstand hatte man Moral bewiesen und der Sieg war nun wieder zum Greifen nah. Noch näher kam er sogar eine Minute später, als die SG einen Platzverweis bekamen. Nun war man also ein Mann mehr.

Der fleißige Leser dieser Berichte ahnt schon, dass es dennoch nicht zum Sieg gereicht hatte. Entweder man liest oben in der Überschrift das Ergebnis (das machen die ganz cleveren) oder man denkt einfach an den bisherigen Saisonverlauf des SVP. In der 84. Minute schaffte man es dreimal nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Das hatte zur Folge, dass Lukas Mader in höchster Not den Einschussbereiten Stürmer versuchte zu stoppen. Das gelang ihm auch, jedoch nur mit einem Foul. Der anschließende Elfmeter brachte das 3:3.

Pfrondorf versuchte es noch einmal, nach Flanke von Aaron König verzog Luici Felici jedoch. So trennten sich die SG Reutlingen und der SV Pforndorf mit 3:3. Ob man nun einen Punkt gewonnen, oder doch zwei Punkte verloren hatte, darüber lässt sich streiten. Fakt ist, dass man mit sieben Punkten nach 11 Spielen doch zu wenige Zähler auf dem Konto hat. Fakt ist auch, dass man nur mit Ruhe und konzentrierter Arbeit im Training wieder auf die Siegerstraße zurückfindet. Panik hat noch niemandem gut getan. Das nächste Spiel ist dann auch endlich wieder ein Heimspiel. Dettingen/Erms ist am nächsten Sonntag zu Gast in Pfrondorf. Mit einem Dreier sieht die Welt für den SVP auch schon wieder sehr viel schöner aus. Dann machen wir uns mal an die Arbeit.

Ein packendes Spiel lieferten ab:

Pleeß – Walker (71. König), Bakde, Füger, Bart – Hittinger (58. Schwarz), Kuti (58. Mader) – Knoor (87. Joost (ja, DER Joost!!!)), Meslin, Steib – Felici

Tore:

1:2 (48.), 2:2 (65.) Ringelnatter, 2:3 (77.) Knorr