Pokal: Hellas Reutlingen – SV Pfrondorf 2:4 (0:1)

Am Mittwoch Abend reiste der SVP nach Kusterdingen um im Achtelfinal des Bezirkspokals gegen den B-Ligisten Hellas Reutlingen anzutreten. Trainer Rasmus Joost konnte auf fast alle Spieler zurückgreifen. Paul Knorr und Dominik Kuti waren gesundheitlich angeschlagen und fanden sich somit erstmal auf der Bank wieder. Fabian Bart feierte nach langer Pause sein Startelf-Comeback.

Der SVP fand zu Beginn gut in die Partie und versuchte, den Ball und damit den Gegner laufen zu lassen. Zwingend nach vorne war man allerdings nicht. Die Gastgeber kamen dagegen immer wieder zu guten Situation und zeigten, dass das nur auf dem Papier ein Zwei-Klassen-Unterschied war. Immer wieder schlichen sich bei den in Grün spielenden Pfrondorfern leichtsinnige Ballverluste ein und das Zweikampfverhalten erinnerte eher an einen Blindenhund, der seinem Herrchen überall hin folgen, jedoch nie zubeißen würde.

Doch in der 22. Minute durften die Pfrondorfer jubeln. Nach einem Foul im Strafraum zeigte der Schiedsrichter zurecht auf den Elfmeterpunkt. Die Frage nach dem Schützen stellte sich nicht. Paradiesvogel Basti Schwarz trat natürlich an und verwandelte souverän. Eine 1:0 Führung sorgt bei den meisten Mannschaften für Ruhe und Souveränität. Es gibt da aber auch Ausnahmen. Den SVP zum Beispiel. Kaum ein Angriff konnte sauber ausgespielt werden. Man verlor wieder mal den Faden. So musste Alex Bauer im Tor einige Male eingreifen oder man bekam in Person von Philipp Badke gerade noch den Fuß dazwischen. Hinzu kam, dass sich Maik Rockenbauch eine Muskelverletzung zuzog und ausgewechselt werden musste. Genauso wie Seb Hittinger, der mit einer Ader am Knie zu kämpfen hatte. Es blieb nach 45 Minuten beim 1:0.

Für den zwischenzeitlich zum Elternabend verschwundenen Rasmus Joost, übernahm Dirk Larsen die Pausenansprache. Danach musste auch Dirk die Mannschaft verlassen und Joost kam wieder zum Anpfiff der zweiten Halbzeit zurück – Job-Sharing at its best! So gut planen kann nur dieses Trainerduo. Wenn die Mannschaft diese Organisation auch auf dem Platz so gut umsetzen könnte, wäre einiges mehr drin.

In der zweiten Hälfte des Spiels wurde es kaum besser, was der SVP den Zuschauern zu bieten hatte. So brauchte es keine zehn Minuten bis Hellas Reutlingen zum Ausgleich kam. Nach einer Ecke stand ein Reutlinger komplett alleine und köpfte zum 1:1 ein. Dass so ein Tor einer unterklassigen Mannschaft nun Auftrieb geben würde, war jedem klar. Und die Reutlinger rannten an. In der 63. Minute gab es dann für die Reutlinger einen Elfmeter. Johannes „Ringelnatter“ Steib hatte laut Schiedsrichter die Hand am Ball. Auswechselspieler Dominik Kuti versuchte sachlich die Sache aufzudecken, doch bekam er, untypisch für Kuti, eine Gelbe Karte wegen Meckerns. Alex Bauer war chancenlos gegen den gut getretenen Elfmeter und auf einmal führte der B-Ligist. Und das war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.

Doch der SVP antwortete sofort. Nur eine Minute später flankte Alexander Seitz den Ball in den Strafraum. Nach einem ewigen hin und her im Strafraum, gelang es schließlich Tim Meslin den Ball irgendwie über die Linie zu drücken. Danach fand Pfrondorf besser ins Spiel. Andreas Badke sprang am Spielfeldrand schon auf und ab. Gerüchten zufolge sei ihm kalt gewesen, wahrscheinlicher ist jedoch, dass er die Spannung kaum aushalten konnte. Reutlingen lauerte auf Konter, doch so richtig gefährlich war keine Mannschaft. In der 79. Minute ging Pfrondorf in Führung. Luici Felici hämmerte den Ball mit seinem linken Fuß in den Knick. Anschließend ließ der SVP nichts mehr anbrennen. Nach einem Traumpass von Dominik Kuti in den Lauf von Tim Meslin, spielte dieser Alexander Seitz den Ball perfekt quer und der erzielte mit einem satten Schuss den 4:2 Endstand. Meslin hatte zuvor die eine oder andere Möglichkeit liegen lassen. Er wollte es einfach spannend machen.

Die letzte Aktion gehörte dann wieder Alexander Seitz. Nachdem der Schiedsrichter auf Abseits entschied, streichelte Seitz den Ball mit der Sohle einen halben Meter nach hinten. Der Schiedsrichter blühte nun vollends auf und zückte für diese Unverschämtheit die Gelbe Karte. Alex war bereits verwarnt und wurde deshalb mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Kann man geben, nur dann ist es halt falsch. Eine klare Fehlentscheidung. Dies war zugleich die letzte Aktion. Mit dem 4:2-Sieg steht der SVP nun im Viertelfinale des Bezirkspokals. Dort wartet mit dem Altingen ein bekannter Gegner. Das Viertelfinale findet am 05. April 2017 statt.

Nach dieser bescheidenen Leistung steht nun die nächste schwere Aufgabe in der Liga an. Am Sonntag ist man bei der SG Reutlingen zu Gast. Der SVP sollte dort unbedingt Punkten. Über eine große Unterstützung der Fans würde sich die Mannschaft sehr freuen. Anpfiff in Reutlingen ist um 15 Uhr.

Ins Viertelfinale eingezogen sind:
Bauer – Bart (66. Knorr), Füger, Badke – Hittinger (44. Walker) – Steib, Schwarz (77. Kuti), Meslin, Seitz – Rockenbauch (23. König), Felici

Tore:
1:0 (21.) Schwarz (FE), 2:2 (64.) Meslin, 2:3 (77.) Felici, 2:4 (89.) Seitz