“Down the chimney’s treacherous way a flying squirrel fell one day”

Mit einer unnötigen Niederlage gegen die im Grunde schwach aufspielenden Balinger Falcons schlittern die Eichhörnchen Richtung Tabellenkeller.

„This is an international car“, stellte Chris kurz nach Abfahrt in seinem roten Skoda Fabia klar. Denn der spanische Vollprofi Ignacio Lindo Salado, kurz Nacho, hatte am Sonntag seinen zweiten Auftritt im Pfrondorfer Blau. An seinen Deutschkenntnissen arbeitet er noch.

In Balingen angekommen, war die Ansage klar: „If we play disciplined, defend like in the last weeks and run fastbreaks, we’ll beat them.” Wenn das Wörtchen „if“ nicht wär. Die Squirrels erwischten einen miserablen Start. Die berüchtigte Abschlussschwäche bei einfachen Korblegern prägte ihr erstes Viertel. Auf der Gegenseite machte Center Tunacan Cetintas, Kampfname „Tuna“, seinem Teamnamen alle Ehre. Trotz seiner Größe war er unterm Korb schnell wie ein Falke. Offensiv wie defensiv. So stand es nach 10 Minuten 23:15 für die Heimmannschaft.

Der Rest des Balinger Teams bestand aber überwiegend aus Pappkameraden oder Schauspielern. Chris Viertelansage – „Guys, defensively they just stand still. Drive to the basket!“ – setzten die Squirrels mit mutigen Zügen zum Korb um. Derart eklatant waren die Lücken in der Balinger Defensive. Dass auch im Schauspiel gewisse Regeln eingehalten werden sollten, lernte die gegnerische Nummer 8 auf die harte Art und Weise: Theatralisch aufschreiend und seinen Knöchel haltend, aber im nächsten Moment schon mit einem Grinsen im Gesicht, musste er das Feld verlassen, weil wegen seines „Leidens“ der Ref das Spiel unterbrochen hatte. Offensiv lief es nun auch etwas besser. Veteran Nikolas, aus Skandinavien eingeflogen, brachte frischen Wind ins Spiel. Der mit einigen Fouls belastete „Tuna“ wurde sicherheitshalber ausgewechselt. Halbzeitstand 40:27.

Im dritten Viertel schlug die Stunde der Eichhörnchen. Defensiv gefestigt, konnten durch das schnelle Umschaltspiel in der Offensive einfache Punkte erzielt werden. Gegnerische Fastbreaks waren eine Seltenheit. Als die Falken doch einmal in Überzahl waren, stoppte Nacho sie flink durch das Ziehen eines Offensiv-Fouls. Balingens Papp-Verteidigung rettete sich in die Viertelpause mit 54:51.

Im vierten Viertel stellte sich „Tuna“ als spielentscheidend heraus. Den Squirrels war es nicht gelungen, ihm sein 5. Foul anzuhängen. Er zog das taumelnde Balinger Team aus dem Schlamassel. Offensiv traf Pfrondorf nicht das sprichwörtliche Scheunentor. So entschieden die Falken den intensiven Schlagabtausch am Ende mit 76:66 für sich.

Hätten die Squirrels offensiv die Layups verwandelt, wäre das Spiel anders ausgegangen. Coach Chris wusste, dass es nach der unnötigen Niederlage nicht viele Worte brauchte. So verteilte er an das Team Duplo und Knoppers. „Thanks to Chris‘ mother for the sweets“, hieß es einhellig auf der Rückfahrt. Nun heißt es, hart trainieren und am kommenden Sonntag Metzingen schlagen!